Über Ibiza, Formentera und Mallorca könnte ich tagelang schreiben. Ebenso über die See. Mache ich auch sicher irgendwann. Heute aber nicht, sondern gebe nur einen kleinen Törnbericht Ibiza 2015 weiter.

Wer keine Lust zu lesen hat, schaut sich einfach das Video an

 

Samstag

Wir haben unser Boot pünktlich in Empfang nehmen können. Leider konnten wir nicht pünktlich losfahren, da Rumbo Norte kein Bimini parat hatte. Also warteten wir bis 17:30, bis das Bimini ans Boot geschraubt war. Fehlten also schon mal 5 Stunden Fahrt, die uns in den Südosten der Insel bringen sollte. Wir fuhren dennoch los. Was macht man auch sonst, wenn man schon ein Boot unter dem Hintern hat und BFT3 wehen. Wir machten uns auf in Richtung Cala Vadella, die laut Rumbo Norte perfekt zum ankern sein sollte. In einem Reiseführer haben wir schon gelesen, dass es jede Menge privater Bojen dort geben würde. Dabei stand aber nicht, dass an jeder Boje auch immer ein Boot zu finden ist. Bucht überbucht. Wir fanden – natürlich im dunkel der Nacht – ein Plätzchen am Renade der Bucht. Besser mit einem Heckanker. Dann schaukelten die Wellen uns in den Schlaf. Anmerkung: Dort vor Anker zu übernachten ist wirklich keine gute Empfehlung.

Sonntag

Wir wollen den Heckanker hochholen und heben … eine Schlange. Nee. Ein Kabel. Nee. Eine Abwasserleitung. Und jetzt? Was macht man mit einer Abwasserleitung am Anker? Abwassern. Oder besser: Mit einer Schlaufe oben halten, Anker absenken, drunter wegheben und Rohr wieder fallen lassen. Dann: Abhauen.

001_ibiza_2015_DSC2814

Weiter in Richtung Ses Salines. Lecker zu Mittag essen im ChirinGay, wenn das auch eher für Pärchen eines anderen Kalibers geeignet ist. Dann wieder zurück in Richtung Blue Marlin. Dort war Closing Party. Wir kamen jedoch nicht rein, da der Dinghi Service bereits our of service war. Trotz Anmeldung und pünktlicher Ankunft. Also aufgehübschtes Abendessen auf dem Boot und noch etwas den pumpenden Beats über dem Meer lauschen. In der Bucht schaukelte es weniger, jedoch schaukelte es …

Montag

Wieder ab in den Norden bei tollem Wind. Cala Bassa. Der Cala Bassa Beach Club war leider schon zur Hälfte geschlossen, jedoch war die Laune wie immer dort auf dem Höhepunkt. Abhängen, den Strand geniessen. Dann in den Hafen von San Antonio. Jede Menge Platz zum einlaufen und festmachen. Wir haben es sehr gut zu zweit geschafft. Macht schon echt Spaß, wenn man das Boot und seine Eigenschaften beherrscht. Eigentlich wollten wir Abends zum Closing ins Lio, aber auch das blieb und mangels rechtzeitiger Buchung eines Tisches verwehrt. Also gingen wir ins Mint neben dem Cafe Mambo. Eine nette Erfahrung und der DJ des Cafe Mambo sorgte für gute Musik.

Dienstag

Wieder ab in den Süden und weg von der Insel  –  Auf nach Formentera. Wir hatten einen mehr als nur phantastischen Sonnenuntergang. Die Farben über dem Meer waren schlicht und ergreifend überwältigend. Nichts desto trotz kam die schwarze Nacht ziemlich schnell und wir entschieden uns in dieser Nacht nicht einschaukeln zu lassen, sondern fuhren in den Hafen von Formentera – Formentera Mar, von dem wir schon jede Menge Gerüchte über zu hohe Preise gehört haben. Die Nacht kostete für unser 11m Boot samt Strom und Wasser weniger als 50,- €. Die Einfahrt in den Hafen war allerdings ein wenig abenteuerlich, da das Hafenbüro nicht mehr besetzt war. Wir riefen zuerst an. Der gute Mann am Telefon sagte, dass er kein englisch sprechen würde. Danach erklärte er uns auf englisch, wo wir hin müssten. Im Hafen angekommen wies er uns mit einer glimmenden Zigarette darauf hin, wo wir hin mussten. Ohne Fernglas hätten wir ihn auf keinen Fall erkannt. Der Liegeplatz war toll, auch wenn ich Angst hatte, dass die viel zu hohen Fender der neben uns liegenden 30m Yacht dazu führten, dass wir irgendwas dan diesem schwimmenden Koloss zerstören könnten. Haben wir aber nicht. Nachdem wir festgemacht haben, stellte sich heraus, dass der gute Mann Deutsch sprach. Hätten wir auch einfacher haben können. Spanisch steht also wieder auf dem Plan …

Mittwoch

Raus aus dem Hafen. Ab an den langen Strand von Formentera. Einfach herrlich. Wir hielten es dort richtig gut aus – anders geht es wohl auch kaum bei diesem wundervollen, ewig langen Sandstrand. Sommer, Sonne, Kaktus kann man da nur sagen. Das Beste: Es kommen dort nur Menschen hin, die mit dem Boot anreisen. Und dort bleiben sie auch, um sich an dem Strand zu ergötzen. Danach ging es ab in Richtung Santa Eulalia. Da wir aber schon sooo lange am Strand von Formentera waren, haben wir uns auf Höhe Eivissa entschieden in den Hafen Marina Botafoch einzulaufen. Ganze 10 meter von unserem Liegeplatz entfernt war dann auch schon das Restaurant Trattoria del Mar, in das wir sowieso wollten. Einen kürzeren Weg in ein Restaurant hatte ich noch nie. Es geht schon schlechter. Vorher gab es natürlich den obligatorisch wundervollen Sonnenuntergang hinter der Burg von Ibiza. Ja, wir hatten Spaß.

Donnerstag

Liegegebühren in Marina Botafoch ebenfalls überschaubar, obwohl alle möglichen Reiseführer vor dem „Megahafen Ibiza“ warnen. Mit 35,- € waren wir in der Nebensaison dabei. Das Wetter war am Dienstag latent … zum brechen. Ich konnte aber noch alles in mir behalten. Es waren BFT5 angesagt – und es fühlte sich auch so an. Mir war ein wenig übel, da ich im Salon nach den Rettungswesten kramte und und damit rein sicherheitshalber versorgte. Zugegebenermaßen haben wir die Rettungswesten nicht angelegt, sondern es bei den Geschirren belassen. Es gab keine Automatikwesten, da diese bei Booten unter Spanischer Flagge nicht vorgeschrieben sind. Neuer Artikel auf meiner Amazon Wunschliste: eine Automatikweste. Im eingerefften Zustand fuhren wir zurück nach San Antonio. Unser längster Trip mit knapp 30 Seemeilen. Ein Höllenspaß.  Noch vor Sonnenuntergang kamen wir in San Antonio an und konnten diesen dann mit der Drohne filmen. Wir machten Bekanntschaft mit einer sehr netten Familie, deren Sohn auch ein wenig unter dem Wetter litt und genossen einen Anleger. Ein schöner Abschluss für den Abend.

Freitag

Morgens kam noch ein kleiner Regenschwall herunter. Danach kroch die Sonne hervor. Wir fuhren noch einmal schnell in die Bucht von Cala Salada, umd dort das schöne Wetter und unseren letzten Segeltag zu geniessen. Gegen 16 Uhr machten wir uns dann wieder auf in den Hafen von San Antonio, um dort das Boot zu tanken und um pünktlich vor 18Uhr zum Tauchgang im Hafen zu sein. Danach gingen wir zum Closing des Cafe Mambo und noch zu einem Absacker ins Villa Mercedes.

Samstag

Aller Abschied ist schwer. Aber dann doch nicht. Wir übergaben die Schlüssel des Bootes pünktlich um 11 und machten uns auf, um noch einmal im Hotel Sol Beach House abzusteigen. In 2 Monaten geht es schon wieder zurück in Richtung Balearics. Dann werden wir mal testen, wie es sich so im Winter anfühlt. Wir freuen uns drauf!